In der Gemeinde Völklingen wurde am 25. Juli 1872 durch den Bürgermeister Jakob Kühlwein die freiwillige Feuerwehr gegründet. Zunächst bestanden nur zwei Löschzüge für die Ortsteile Völklingen und Ober-Völklingen.
Auf Grund eines Erlasses des Oberpräsidenten der Rheinprovinz vom 30. November 1906 wurde die freiwillige Feuerwehr für die gesamte Bürgermeisterei Völklingen neu organisiert.
Im Zuge dieser Neuorganisation wurde am 10. Juni 1908 durch Beschluss des Gemeinderates Wehrden der Löschzug Wehrden gegründet. Führer des neu gegründeten Löschzuges wurde der Brandmeister Eduard Schmidt, der bis zum Eintritt in die Altersabteilung 28 Jahre lang für die Ausbildung und Einsatzbereitschaft verantwortlich war.
Nur noch einige Namen der damals dem Löschzug angehörenden Feuerwehrmänner sind bekannt, und zwar:
Eduard Schmidt Peter Neis Nikolaus Steinhauer
Peter Wahl Andreas Oster Georg Renkes
Jakob Marx Georg Schmitt Johann Schneider
Peter Köhler Mathias Nenno Nikolaus Rupp
Die Jahre bis zum Ersten Weltkrieg (1914 – 1918) waren dem weiteren Ausbau des Löschzuges gewidmet. Dem Löschzug Wehrden standen für die Feuerbekämpfung folgende Geräte im Gerätehaus in der Hostenbacher Straße zur Verfügung:
1 handbetriebene Feuerwehrspritze
1 Leiterwagen mit einer 12 Meter Anstellleiter und einer 8 Meter Leiter
1 Schlauchwagen mit dazugehörenden Gerätschaften, wie Standrohre, Feuerwehrbeile,
Strahlrohre, Rettungsleinen, Ledereimern u. a., ferner
1 Rettungssack zur Rettung von Personen aus den oberen Stockwerken
2 Hakenleitern.
Die Alarmierung des Löschzuges, der aus der Steiger-, Wasser-, Rettungs- und Spritzenabteilung bestand, erfolgte durch den Trompeter.
Erst im Jahre 1939, im Zuge der Förderung des zivilen Luftschutzes, wurde der Löschzug durch die angebrachten Luftschutzsirenen zur Hilfe gerufen. Die vorhandenen Feuerlöschgeräte mussten im Mannschaftszuge zur Einsatzstelle gebracht werden. Dieser Transport verlangte von den Feuerwehrmännern das Letzte an körperlicher Kraft.
So hatte der Löschzug Wehrden im Jahre 1909, also ein Jahr nach der Gründung, in der heutigen Stadtmitte im Anwesen der Lederhandlung Conrad Leber bei einem Großbrand seinen ersten Einsatz außerhalb von Wehrden.
Im Jahre 1910 fand in der Saarstraße an dem Anwesen Braun eine Großübung statt, bei der zwei Anstellleitern eingesetzt waren. An sonstigen großen Übungen beteiligte sich der Löschzug zusammen mit den übrigen Löschzügen der Bürgermeisterei Völklingen.
Hemmend auf die Entwicklung des Löschzuges wirkte sich der Erste Weltkrieg durch die Einberufung vieler Feuerwehrkameraden zum Militärdienst aus und sehr schwer gestaltete sich der Wiederaufbau nach Beendigung des Krieges.
Am 01. Januar 1936 trat der bewährte Löschzugführer Eduard Schmidt in die Altersabteilung über und Herr Peter Neis wurde mit der Leitung des Löschzuges beauftragt.
Ihm war es vorbehalten, als Führer des Löschzuges Wehrden, der nunmehr Freiwilligen Feuerwehr der Stadt Völklingen, den Einsatz des Zuges auch in der schweren Zeit des Zweiten Weltkrieges zu gewährleisten. Eine zweimalige Evakuierung unserer Heimat führte zum Verlust aller Feuerlöschgeräte.
Auch eine schwere Lücke ließ dieser Krieg mit dem Tode von vier gefallenen Feuerwehrkameraden zurück. Fast unmöglich erschien der nochmalige Aufbau des Zuges.
Aus alten Beständen der motorisierten Züge der Stadtmitte und später erworbenen Geräten wurde der nur aus einer handvoll Männern bestehende Löschzug wieder ausgerüstet. Der Feuerwehrdienst musste bis zur neuen Uniformierung zuerst in Zivilkleidung und später in blauer Arbeitskleidung ausgeübt werden.
Am 05. März 1946 übernahm für den in die Altersabteilung übergetretenen Peter Neis der Brandmeister Hermann Jessing die Leitung des Löschzuges Wehrden. 1952 wurde ihm als Oberbrandmeister die Führung der Außenlöschzüge der Stadt Völklingen übertragen und Brandmeister Alfons Brosette neuer Löschzugführer.
Im Jahre 1956 wurde das Gerätehaus im Zuge der Änderung der Straßenführung wurde das Gerätehaus in der Hostenbacher Straße abgerissen und der Bau eines neuen Gerätehauses geplant. Seit diesem Zeitpunkt verfügte der Löschzug über keine eigenen Feuerlöschgeräte und die motorisierten Fahrzeuge der Löschzüge I und II der Stadtmitte standen dem Löschzug Wehrden für Übungen und zur Brandbekämpfung zur Verfügung.
Nach jahrelangen Bemühungen der damaligen Führung, so wie mit großer Unterstützung des damaligen Bürgermeisters Hans Fischer, wurde im Jahre 1964 in der Hostenbacher Straße in Wehrden ein Gerätehaus mit zwei Fahrzeughallen, einem Lehrsaal und eine Wohnung für den Gerätewart an den Löschzug übergeben. Im selben Jahr wurde am 21. Dezember das erste motorisierte Löschfahrzeug in Wehrden seiner Bestimmung übergeben.
Im Jahre 1972 wurde der Löschzug durch zwei weitere Fahrzeuge (2 TLF 8 Unimog) verstärkt. Nach dieser Vollmotorisierung konnten die Einsätze noch schneller und intensiver durchgeführt werden.
Im Jahre 1982 wurde in Eigeninitiative eine Atemschutzgerätewerkstatt für die gesamte Völklinger Wehr gebaut und ein Atemschutzgerätewagen in Dienst gestellt.
Im Jahre 1985 wurde dem Löschbezirk ein neues LF 8 mit eingebautem 800-Liter-Wassertank, fest installierter Feuerlöschkreiselpumpe, so wie Stromaggregat und Lichtanlage übergeben.
Im Jahre 1989 wurde der in Eigeninitiative umgebaute Atemschutzgerätewagen durch einen Mercedes Kastenwagen von der Werkfeuerwehr der Saar-Raffinerie ersetzt. Auch dieser wurde in vielen Stunden in Eigenregie umgebaut.
Im Jahre 1988 begann im Löschbezirk Wehrden eine Zeit der allgemeinen Veränderung, die Altersstruktur hat sich nach dem Ausscheiden vieler alter Kameraden erheblich verjüngt. In diesem Jahr wurde auch damit begonnen, das Gerätehaus von Grund auf zu renovieren. Die Fassade wurde von der Stadt Völklingen in Stand gesetzt. Die Innenrenovierung und die Gestaltung der Grünanlage und eines Grillplatzes mit Wohncontainer wurde von den Wehrleuten selbst durchgeführt. Diese Arbeiten dauerten bis zum Jahre 1995.
Seit Mai 2004 wird wieder am Gerätehaus gearbeitet. Es werden eine neue Umkleidkabinen mit neuen Sanitäranlagen angebaut. Bei dieser Gelegenheit wird auch gleich die Fahrzeughalle neu gefliest.
Von größeren Einsätzen blieb der Löschbezirk Wehrden verschont. Zu erwähnen sei jedoch das Jahrhunderthochwasser, das uns vom 19. bis zum 24. Dezember 1993 heimgesucht hat.
Die über viele Jahre andauernde Freundschaft mit Freiburg/Basel und Wehrden-Weser besteht seit einigen Jahren nicht mehr. Ein gutes Verhältnis hat der Löschbezirk seit 1992 mit der Feuerwehr Poltersdorf/Mosel bei Cochem aufgebaut.
Die Löschbezirksführer waren seit der Gründung folgende:
Von 1908 – 1936 Eduard Schmidt
Von 1936 – 1946 Peter Neis
Von 1946 – 1952 Hermann Jessing
Von 1952 – 1960 Alfons Brosette
Von 1960 – 1968 Robert Köhler
Von 1968 – 1986 Otmar Zorn
Von 1986 – 1989 Wolfgang Meyer
Von 1989 – 2002 Erik Müller
Seit 2002 Kai Forster
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