Feuerwehr Völklingen zeigt ihr Können in Lauterbach 07.06.2015 13:23

Die Feuerwehr hat heute bei der Jahreshauptübung ihre Stärke und Größe eindrucksvoll demonstriert und es freut mich auch, dass die Lauterbachhalle hier so gut besetzt ist. Es ist heute keine Selbstverständlichkeit mehr, dass sich Bürgerinnen und Bürger einer Kommune im Dienst der Allgemeinheit engagieren. Umso mehr ist es zu würdigen, dass Sie sich zu einem Engagement bereitgefunden haben, das in vielen Situationen als gefahrvoll bezeichnet werden muss. Für Ihren Einsatz im vergangenen Jahr spreche ich als Oberbürgermeister dieser Stadt allen Feuerwehrfrauen und -männern meine Hochachtung aus und bedanke mich im Namen aller Bürgerinnen und Bürger.

Mit diesen Worten hat Oberbürgermeister Klaus Lorig seine Rede nach der diesjährigen Jahreshauptübung in der Lauterbachhale in Lauterbach eröffnet. Aber der Reihe nach. Wie in jedem Jahr führt die Freiwillige Feuerwehr der Mittelstadt Völklingen einmal jährlich ihre Hauptübung durch. Die Bevölkerung ist auch dieses Mal sehr zahlreich erschienen, um sich vor Ort selbst ein Bild von "ihrer Feuerwehr" zu machen. Die bestand dieses Mal aus zwei Teilen, die zeitgleich abgelaufen sind. Im ersten Teil der Übung wurde ein Brandeinsatz im Kindergarten und der Grundschule angenommen und im zweiten Teil ein Verkehrsunfall mit eingeklemmten Personen dargestellt. Die Übung fand im Rahmen der 125-Jahr-Feier des Löschbezirks Lauterbach statt.

Die Lage war wie folgt: Im Rahmen der Essenszubereitung in der Küche des Kindergartens kommt es zu einem Fettbrand, der sich schnell ausbreitet. Durch die ausgelöste Brandmeldeanlage und dem Hausalarm im Gebäude gelingt es den Erzieherinnen und den Lehrern, den Kindergarten und das Schulgebäude mit allen Kindern zu räumen. Es verbleiben jedoch die Hausmeister und einige Erzieherinnen im Erdgeschoss, weil sie versuchen, den Brand zu löschen. Sie sind beim Eintreffen der Feuerwehr vermisst. Durch die Verrauchung im gesamten Gebäude ist mehreren Lehrern, die die Klassenzimmer einer Nachkontrolle unterzogen haben, der Rettungsweg über die Treppe versperrt. Sie verbleiben in einem Klassenzimmer im 2. Stock. Da der Brand sehr schnell durch die starke Rauchentwicklung Aufsehen erregt, sind zahlreiche Eltern in kurzer Zeit über das Ereignis informiert. Diese begeben sich so schnell wie möglich zur Schule. Ein Pkw-Fahrer, der die Fröbelstraße aus Richtung Remsingerstraße befährt, wird durch den Brand abgelenkt, kommt im weiteren Verlauf seiner Fahrt auf die Gegenfahrbahn und stößt mit einem Elternfahrzeug, das aus entgegengesetzter Richtung kommt, frontal zusammen. In dieses Unfallgeschehen fahren noch zwei weitere Elternfahrzeuge, die nicht rechtzeitig abbremsen können. In diesen vier Fahrzeugen sind mehrere Personen verletzt und eingeklemmt.

Der Einsatzleiter aus dem LB (Löschbezirk) Lauterbach unterteilt die Einsatzstelle in fünf Abschnitte: Die Brandbekämpfung am Schul- und Kindergartengebäude, die Wasserversorgung, die Technische Rettung, die Patientenbetreuung und das Kriseninterventionsteam. Bei der Brandbekämpfung sind die LB Lauterbach und Ludweiler zum Teil, der LB Fürstenhausen und die Abteilung Atemschutz eingesetzt. Mit fünf Trupps unter schwerem Atemschutz gingen die Feuerwehrleute zur Menschenrettung und Brandbekämpfung vor. Hierbei wurden die Drehleiter aus dem LB Ludweiler und noch sechs weitere Fahrzeuge mit insgesamt 45 Feuerwehrleuten eingesetzt. Aus dem Gebäude wurden sieben Personen gerettet und der Brand mit 3 C-Rohren gelöscht.

Die Wasserversorgung für die Löscharbeiten wurde von den LB Wehrden und Geislautern aus der Fröbel-, Rosen- und der Nelkenstraße sichergestellt. Dieser Abschnitt wurde vom Löschbezirksführer des LB Geislautern, Oberbrandmeister Harald Wilhelm geleitet. Ihm waren vier Fahrzeuge mit 33 Einsatzkräften zugeordnet.

Im Abschnitt der Technischen Rettung hatte Abschnittsleiter Frank Zimmermann die Rettung von verletzten Personen aus vier Fahrzeugen zu koordinieren. Mit drei Hilfeleistungssätzen (Rettungsschere und Spreizer) aus den LB Luisenthal, Ludweiler und Lauterbach wurden verschiedene Arten der Rettung gezeigt, fünf Personen gerettet und an das DRK unter der Leitung von Andreas Zenk übergeben. Zimmermann leitete in diesem Teileinsatz nicht nur die 27 Kameraden der Feuerwehr Völklingen, sondern auch eine Abordnung der französischen Kameraden, die mit zwei Fahrzeugen und 15 Personen an der Übung teilnahmen.

Der Ortsverein Völklingen des Deutschen Roten Kreuzes richtete im Bereich der Schule eine Verletztenablagestelle ein und versorgte die Patienten, die u. a. vom Mimentrupp Saarland dargestellt wurden. Das Kriseninterventionsteam kümmerte sich um die Betreuung betroffener Personen und deren Angehörige. Während der Übung stellte der LB Stadtmitte die Einsatzreserve für Realeinsätze im gesamten Stadtgebiet sicher.

Bei der anschließenden Nachbesprechung in der Lauterbachhalle konnten Oberbürgermeister Klaus Lorig und Wehrführer Herbert Broy zufrieden auf eine gelungene Jahreshauptübung zurück blicken. Auch Tony Bender, Brandinspekteur des Regionalverbandes Saarbrücken, bescheinigte der Wehr einen guten Ausbildungsstand.